Dr. Hans-Peter Vietze, 7. Dan, leitet Bundeslehrgang in Dresden

Dr. Hans-Peter Vietze, 7. Dan, leitet Bundeslehrgang in Dresden

Adventsstimmung, Vorweihnachtszeit, … was passt da besser als ein Trip zum ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands? Perfekt ist dieser Ausflug, wenn man dabei noch in den Genuss eines wundervollen Aikido-Lehrgangs kommt.

Unser hessischer Landestrainer Dr. Hans-Peter Vietze, 7. Dan, Mitglied der Technischen Kommission des Deutschen Aikido-Bundes, leitete am 3. Adventswochenende 2022 den DAB Bundeslehrgang in Dresden.

Am Samstag konnten die Teilnehmer aus dem ganzen Bundesgebiet, unter der Anleitung von Hans-Peter, den Umgang mit dem Holzschwert (Bokken), sowie Techniken gegen zwei Angreifer (Morote-waza) trainieren. Verschiedenste Ausführungen der Atemkraftwürfe (Kokyu-nage) wurden in Gruppen erarbeitet und dem gesamten Teilnehmerkreis vorgestellt. Ein intensiver Austausch über die Formen des Kokyu-nage und deren Bedeutung im Aikido zeigte, dass es für das Wesen des Aikido verschiedene Betrachtungswinkel gibt. Allen gemeinsam ist, dass es im Aikido weniger um die rein körperliche Technikausführung, sondern viel mehr um die Philosophie und die Geisteshaltung geht, die den Aikidoka auf seinem Lebensweg begleitet und verändert. Am Abend konnte die Gespräche bei einem Essen in der historischen Altstadt Dresdens vertieft werden.

Der Adventssonntag begann für die Teilnehmer mit dem Training von Techniken mit dem Stab (Jo), auch hier waren Kokyu-nage-Formen zu üben. Zum Abschluss wurden die Prinzipien des Aikido anhand des Tenchi-nage weiter verinnerlicht, bevor man sich leider schon wieder voneinander verabschieden musste. Doch das Wetter bot den Teilnehmern und unserem Meister die Chance, den Striezelmarkt, dem seit 1434 jährlich stattfindenden ältesten Weihnachtsmarkt Deutschlands, im Schnee zu bewundern.

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Bundeslehrgang mit Bundestrainer Alfred Heymann, 8. Dan, zum 50. Jubiläum der TGS Walldorf

„Macht Euch frei!“

So einfach sich diese Aufforderung von Bundestrainer Meister Alfred Heymann (8. Dan) auch angehört hat, so schwierig war sie doch umzusetzen, vor allem an diesem Wochenende vom 28.- 30. Oktober 2022 bei uns in Mörfelden-Walldorf. Denn dieses Wochenende wurde von vielen Emotionen begleitet. Zum einen feierten wir an diesem Samstag, dem 29. Oktober, das 50-jährige Bestehen unserer Aikido-Abteilung der TGS Walldorf, welche von Meister Alfred Heymann gegründet wurde, (das erste Training war am 27. September 1972), zum anderen hielt Alfred seinen letzten offiziellen Bundeslehrgang als Bundestrainer, hier an seiner früheren Wirkungsstätte in Walldorf.

Die Aikido-Abteilungen der SKV Mörfelden und der TGS Walldorf haben zu einem großen Jubiläums-Bundeslehrgang in die schöne Stadthalle Walldorf eingeladen. Im Jahr 2022 sollte er – wie auch schon traditionell vor Corona – wieder an drei Tagen stattfinden. Mit vier Einheiten zu je zwei Stunden und 15 Minuten konnten mit insgesamt neun Stunden Aikido zahlreiche TE-A (Trainingseinheiten A) für den Lehrgangspass gesammelt werden. Wer Alfred kennt, weiß wie gerne er diese Zeitangaben korrekt einhält.

Seit mehreren Jahren schon richten Mörfelden und Walldorf gemeinsam den Herbstlehrgang aus und wechseln sich nur mit der Lehrgangsleitung ab. Für einen Verein allein wird es immer schwieriger, genügend Helfer und Freiwillige für die zahlreichen Aufgabe, wie die Planung, den Auf- und Abbau, das leibliche Wohl oder die Reinigung  zu stellen. Auch unterstreicht die gemeinsame Ausrichtung der Lehrgänge die Freundschaft beider Vereine der Doppelstadt.

Das Freitagstraining startete pünktlich um 18.30 Uhr mit  “Standard“-Techniken, die auch die vielen hochgraduierten Aikidoka nach Ansicht Alfreds stets verbessern können. Der Bundestrainer schafft es, selbst die anscheinend einfachsten Techniken immer weiter zu verfeinern und ihnen neue kleine Details zu entlocken. Wobei er stets betont, dass er nur „sein“ Aikido vorführen kann, denn jeder Aikidoka habe seine eigene Körpersprache und andere Voraussetzungen, die in die eigene Technik einfließen könnten und sogar müssten, damit die Technik bestwirksam ausgeführt werden könne. Alfred legt stets Wert auf den richtigen Abstand, die richtigen Winkel sowie das Freimachen der Linie, wo es erforderlich ist.

Am Samstag wurde zum ersten Training um 9.45 Uhr das Holzschwert (Bokken) ausgepackt. Auch hier war Alfred die Wahrung des Abstandes wichtig. Die Vorübungen zum richtigen Ausweichen und um das richtige Timing zu finden, führten schließlich zu einer kleinen Kata, die zunächst ohne und dann mit Partner ausgeführt wurde. Mit zahlreichen Techniken wurden Schwert-Angriffe aus „Shomen“ und „Yokomen“ abgewehrt und zum Abschluss sogar mit Hilfe des Holzstabes (Jo) das Training Waffe gegen Waffe geübt.

Wegen des 50-Jahre-Jubiläums der Aikido-Abteilung waren die Emotionen schon hoch, aber es kam noch hinzu, dass Alfred zum letzten Mal einen Bundeslehrgang als offizieller Bundestrainer leitete. Alfred übt das Amt des Bundestrainer seit 20 Jahren aus und er fand, es sei langsam an der Zeit, nach über 100 Bundeslehrgängen diese Verantwortung an die „jüngere Generation“ zu übergeben.

So startete der Samstagnachmittag um 15 Uhr sehr emotional mit der offiziellen Verabschiedung Alfreds als Bundestrainer. Er wurde für sein Engagement auf der Matte von Karl Köppel (Vizepräsident Technik) im Namen des DAB geehrt.

Vor dem eigentlichen Training wurde auf Bitten von Alfred dem Anfang Oktober verstorbenen Meister Michel Hamon aus Frankreich mit einer Schweigeminute gedacht. Die Familie Heymann war seit vielen Jahrzehnten eng mit seiner Familie verbunden. Aikido hatte eine starke Freundschaft hervorgebracht, die lange mit deutsch-französischen Treffen untermauert wurde.

Sichtlich bewegt wurde schließlich mit dem eigentlichen Training begonnen. Das Thema war das Holzmesser (Tanto). Mit unterschiedlichen mehr oder weniger schmerzhaften Hebeln, doch stets „zwingend“, wurde entwaffnet, was das Zeug hält.

Damit alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich pünktlich zu dem Sektempfang für die 50- Jahre-Feier fertig machen konnten, verzichtete Alfred sogar auf ein paar Minuten der kostbaren Trainingszeit.

Am Samstagabend, dem 29. Oktober 2022, kamen geladene Ehrengäste, Aikidoka des Bundeslehrganges und natürlich die Freunde der Aikido-Abteilung in unseren herrlichen Spiegelsaal der TGS Walldorf zusammen, um den Geburtstag der Aikido-Abteilung der TGS Walldorf zu feiern. Allein das Ambiente mit 200 Papier-Lampions im japanischen Kirschblütenstil sowie passender Blumen- und Kerzen-Dekoration ließ die Vorfreude noch größer werden als sie ohnehin schon war.

Danke an Alina Paumen für die großartige Dekoration, Organisation und die vielen investierten Stunden. Ein herzliches Dankeschön gilt  auch dem Organisationsteam mit Jenni Härtig, Marianne und Peter Siffert und den vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie der engagierten Jugendgruppe.

Andreas Kreuzer, Abteilungsleiter Aikido und Finanzvorstand der TGS, eröffnete die Feier mit einer leidenschaftlichen Rede, in welcher er die Prinzipien des Aikido mit der Entwicklung einer Kirschblüte zur reifen Kirsche verglich. Der Dezernent für Sport und Kultur, Stadtrat Dr. Achim Sibeth, gratulierte anschließend der Abteilung und übergab Andreas Kreuzer einen Umschlag mit einem kleinen finanziellen Dankeschön im Namen der Stadt Mörfelden-Walldorf. Eine eigene Aikido-Sporthalle oder gar ein Budo-Zentrum hatte allerdings in dem Umschlag keinen Platz gefunden. Schade eigentlich.

Zahlreiche Gratulanten dankten Alfred und Edith Heymann für ihr Engagement, welches vor 50 Jahren mit der Gründung der Abteilung begann. Allen voran die Vizepräsidentin Sport der TGS Walldorf, Monika Stöltzing-Kemmerer, sie nutzte die Gelegenheit und übergab den Eheleuten Heymann die goldene TGS Walldorf-Anstecknadel für ihre 50-jährige Vereinszugehörigkeit.

Neben Karl Köppel, der im Namen des DAB Glückwünsche übermittelte und ein Präsent an den Abteilungsleiter übergab, ließ es sich Michael Erhart, Vorsitzender des AVH, nicht nehmen, die Erfolge der Aikido-Abteilung Walldorf zu betonen.

Jenni Härtig und Peter Siffert führten durch einen bunten Abend, der mit vielen Fotos und Anekdoten ausgeschmückt war. Sie wurden unterstützt von Alfred, seine Elefantengeschichte war ein wahrer Höhepunkt.

Am Sonntag begann mit einer Stunde Extra-Schlaf aufgrund der Zeitumstellung zur Winterzeit das Training um 9.45 Uhr mit dem Holzstab (Jo). Alfred ließ es sich nicht nehmen, mehr als die zum Nachmachen geforderten Techniken zu zeigen. „Schaut her, ich mache Euch das vor. Ist doch ganz einfach. Jetzt könnt Ihr das auch.“, rief er. Ganz so einfach war es nicht. Die Bewegung ließ für die meisten doch etwas „zum Basteln“ übrig. Der Bundestrainer erläuterte mit viel Geduld die richtigen Wege, Winkel und An“griff“spunkte beziehungsweise, dass es sinnvoll ist, nicht immer gleich zuzugreifen.

Mit einer spektakulären Ausführung im Stile eines aus dem Judo bekannten “Tomoe nage”, wo er selbst rückwärtsfallend den mit Stock bewaffneten Uke Alexander gekonnt durch die Halle wirbelte, unterstrich er nochmals eindrucksvoll, warum er 20 Jahre lang Bundestrainer war.

Chapeau!

Zum Ende des Trainings verabschiedete sich Alfred Heymann  persönlich von jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer auf der Matte. Ein weiterer sehr emotionaler Moment.Bevor er den Lehrgang beendete, bedankte er sich bei seiner Ehefrau Edith für die immerwährende Unterstützung und bei den Ausrichtern.

Nach dem gemeinsamen Abräumen der Mattenfläche wurde von der SKV Mörfelden und der TGS Walldorf noch ein Imbiss gereicht, um zusammen den erfolgreichen Lehrgang ausklingen zu lassen und die Aikidoka gestärkt auf die Heimreise zu entlassen.

Ein toller Lehrgang! Wir freuen uns alle auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr. Auch Paul Froehly, ein langjähriger Begleiter von Alfred aus dem Elsass, war beim Lehrgang wieder  dabei. Alfred schlug vor Paul als Maskottchen zu verwenden 😉

Text: Andreas Kreuzer
Bilder: Anke Meister/Pete Kramer

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Jugendregionaltraining

Jugendregionaltraining am 12. März 2022

Video: Matthias Koranzki

Erstes hessisches Aikido Jugendregionaltraining (JRT) nach über zwei Jahren

Am Samstag, den 12. März 2022, fand nach fast zweieinhalb Jahren wieder ein JRT statt. Pandemiebedingt mussten leider die letzten zwei Jahre alle JRT abgesagt werden, entsprechend groß war die Freude unter den Teilnehmern.  

Der AVH (Aikido-Verband Hessen) hat dazu in das Dojo der TGS Walldorf eingeladen. 15 Kinder und Jugendliche sowie drei erwachsene Begleiter sind dem Ruf gefolgt und wurden von Meister Andreas Kreuzer (2. Dan, TGS Walldorf) erwartet. Für viele war es der erste Lehrgang überhaupt, sichtlich stolz haben sie den Lehrgangsaufkleber für ihren Aikido-Pass entgegengenommen. 

Als Thema gab Trainer Andreas hanmi hantachi vor! 

Eigentlich fordert der DAB (Deutsche Aikido-Bund) die Ausführungen von Techniken bei denen sich der Verteidiger (Nage) auf den Knien befindet und der Gegner (Uke) stehend angreift erst zum 2. Dan. Dem Meister gelang es jedoch die Techniken mit den Kindern spielerisch zu erarbeiten. Dabei ließ er die verschieden Angriffe und Abwehrtechniken zuerst wie gewohnt im Stand ausführen, um dann die Bewegungen auf die knieende Position zu übertragen.  

Dies gelang den Kindern, auch mithilfe der erwachsenen Betreuer, richtig gut und sie hatten sichtlich Spaß dabei. Auch das kleine Spiel zur Halbzeit nach der Trinkpause trug zur Stimmung bei. 

Nach über zwei Stunden ging es dann noch zum gemeinsamen Essen mit Schnitzel und Pommes in das TGS Casino.  

Ein weiterer schöner Schritt zur Normalität, die wir unseren Kindern und Jugendlichen schulden.  

Das nächste JRT findet am 30.4. auch im Dojo der TGS Walldorf statt.

Text: Andreas Kreuzer

Bilder: Andreas Hanigk

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Erstes kontaktfreies Landes-Kyu-Training nach der Corona-Pause

An diesem Sonntagmorgen trafen sich im schönen Dojo des TV Dreieichenhain rund 14 hochmotivierte Aikidoka, um unter Anleitung von Meisterin Dagmar Petigk (3. Dan) zu trainieren. Unter den gegebenen Corona-Umständen legte Dagmar den Schwerpunkt auf kontaktfreies Waffentraining. Um aber dem Aikido ausreichend Raum zu geben zeigte sie Schwertformen, die auf den Bewegungsmustern des Aikido basieren. So wurden die Techniken Shiho-nage, Irmi-nage und Kaiten-nage-uchi mit dem Bokken ausgeführt. Aikido mit einem imaginären Partner zu machen war schon für die meisten Neuland, aber das Ganze mit einer Waffe in den Händen war eine Herausforderung. Bei den beidhändigen Techniken Sumi-otoshi ,Tenchi-nage und Juji-garami kam sogar ein zweites Schwert (Shoto) zum Einsatz. Alle waren mit Begeisterung dabei und die Kyu-Grade standen den Dan-Graden bei den Ausführungen in Nichts nach! 

Text: Christan Oppel    Foto: Heike Bizet

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Erstes Zentraltraining nach dem Lockdown

Jetzt geht es weiter! Endlich wieder Zentraltraining in Hessen

Am Samstag, den 19.09.2020 fand am Frankfurter Flughafen das erste Zentraltraining nach dem Corona-Lockdown statt. Unter der Leitung von Dr. Hans-Peter Vietze, 7. DAN, übten die 14 Teilnehmer/innen zunächst Techniken zur Messerabwehr. Anschließend hatten die zukünftigen DAN-Prüflinge die Möglichkeit, ihre KATA-Fertigkeiten zu verbessern.

Bettina Reichart in der Dan-Vorbereitung auf dem Zentraltraining des AVH
Techniken mit dem Tanto, Thomas Eichhorn, 4. Dan und Michael Ehrhart, 3. Dan

Um Zahl der Kontakte zu minimieren wurde während des gesamtem Trainings mit festen Partnern trainiert. Durch die sehr große Mattenfläche konnten die Trainingspaare zueinander stets den notwendigen Abstand wahren. Hans-Peter begeisterte uns trotz aller Vorsichtsmaßnahmen wieder einmal mit einem hervorragenden Training.

Dr. Hans-Peter Vietze, 7. Dan, bei der Leitung des Zentraltraining des Aikido-Verbandes Hessen
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Landeslehrgang mit Hubert Luhmann

Von den Grundlagen hin zu einem effektiven Aikido, dass auch funktioniert

ein Landeslehrgang mit Hubert Luhmann

Am Wochenende vom 12.-13.09.2020 war es soweit. Unser Jubiläumslehrgang zum 125jährigem Bestehen der TSG Ohren sollte stattfinden. Ein Landeslehrgang mit unserem Hubert Luhmann. Doch in momentaner Zeit war es nicht ganz klar ob und wenn ja unter welchen Vorrausetzungen das alles überhaupt funktionieren konnte. Doch trotz Corona und der damit verbundenen Vorgaben konnte der Lehrgang letztlich Corona-regelkonform stattfinden.

Rund 25 Teilnehmer kamen also am Samstag nach Ohren und standen um 15 Uhr auf der Matte. Mit der Überschrift des Lehrgangs „Von den Grundlagen hin zu einem effektiven Aikido, dass auch funktioniert“ wurden ja bereits im
Vorfeld einige Erwartungen geschürt. Und schon bei den ersten Techniken konnte man erahnen, was damit gemeint sein könnte. Entscheidend für ein effektives Aikido ist die Übertragung jeder unserer Bewegung, und sei sie noch so klein, auf unseren Partner. Leere Bewegungen bringen nichts, weshalb man sie auch weglassen kann. Auch das Thema Gleichgewichtsbrechung wurde von Hubert immer wieder betont. Was damit gemeint war durfte Udo dann als ausdauernder und guter Uke bei sämtlichen Techniken der 2 Tage am eigenen Leib erfahren. Wir durften dies dann an Wurf-Techniken wie Irimi Nage, Sumi Otoshi oder Tenchi Nage aber auch an Hebeln wie Ude Osae ausprobieren. Den Abschluss des 1. und den Beginn des 2. Tages bildeten dann Suburi-Übungen mit dem Bokken.

Dazwischen lag das Abendessen. Zwar war ursprünglich ein gemütlicher Abend auf dem Grillplatz nebenan geplant, doch Corona sei Dank konnte der so leider nicht stattfinden. Dafür gab es dann aber gutbürgerliche Küche im Gasthaus „Zur Burg“. Hubert und Udo ließen den Abend dann mit einem kleinen Whiskey-Tasting unter Meistern ausklingen. Und so wurden Drum für Drum insgesamt 3 Whiskeys verköstigt. Und da man mit einem guten Tropfen „Lebenswasser“ auch selten was falsch machen kann, wurde dann auch das richtige Abschiedsgeschenk für Hubert herausgeschmeckt.

 Alles in allem war es ein sehr schöner Lehrgang. Klein aber fein, dafür aber, um im Bild zu bleiben, effektiv und hat auch funktioniert! 

Text und Fotos: Markus Kaupe

AVH Landestrainings starten wieder

Erstes hessisches Landestraining nach dem Lockdown

Beim Danvorbereitungslehrgang in Dreieichenhain begeisterte Landestrainerin Heike Bizet die Teilnehmer mit einem abwechslungsreichen Programm. Unter Einhaltung des Hygienekonzeptes konnten 13 Teilnehmer vor allem das Programm zum 1. Dan vertiefen. Heike lehrte uns nicht nur die körperliche Technikausführung, sie unterstütze uns auch mit Tipps zur Trainingsgestaltung und der richtigen Geisteshaltung für die Prüfung.

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Udo-Granderath-Gedächtnis-Lehrgang in Nauheim mit Oliver Sell

Zwei Tage eigentlich nur Varianten rund um den Ude-osae trainiert

Aus dem Titel möchte man meinen, dass der Lehrgang sehr langweilig gewesen sein könnte. Wer Meister Sell kennt, war sicherlich auch erst einmal überrascht, dass wir ganz klassisch mit einem lehrbuchhaften Ode-osae aus Ryote-tori begannen. Er betonte die wichtigen Elemente des Ma-ai, Sabaki, Einsatz von Tegatana, richtige Ablage und vieles mehr. Alles macht 100%ig didaktisch und historisch Sinn.

Dann berichtete er von seiner beuflichen Arbeit und fragte, welchen Eindruck es auf der Straße machen würde, im klassischen Kamae vor der Partner zu stehen, welche Person zufällig vorbeikommende Passanten als Angreifer und Verteidiger definieren würden. Außerdem gäbe man dem Anfreifer sofort Preis, dass man selbst eine Kampfsportart beherrsche. Also sollten wir die Hände beschwichtigend nach vorne ausstrecken, was aber meistens zu einem Angriff der Hände von unten führe. Hinzu kommt, das Angreifer in der Realität ihren Angriff meistens nicht schon km-weit vorher ankündigen, so dass große Ausweichbewegungen möglich sind. Gesagt – getan, der Angriff sah gleich anders aus, der Ude-osae ebenfalls, obwohl alle Elemente weiterhin vorhanden waren

Es zeigte sich, dass die gezeigte Form ganz viele Vorteile hat: Schnelligkeit in der Ausführung, Abwehrmöglichkeiten von weiteren Angriffen beider Hände, Ausweichmöglichkeiten auf andere Techniken, wenn der Partner nur geringfügig anders reagiert. So war der Ude-osae möglich, auf dem anderen Arm der Kote-mawashi, Juji-garami, Ude-kime-nage, Ude-kime-osae, Ude-garami, Kokyu-nage, Kaite-nage-uchi und vieles mehr.

Durch das enge Kamae und die klebenden Hände zeigte Meister Oliver Sell sehr gekonnt und auf humorvolle Weise, wie man schnell auf eine neue Bewegung oder einen neuen Angriff des Partners reagieren könnte. Trotz der gleichen Elemente wurden die gewohnten Bewegungsmuster unterbrochen. Sowohl als Verteidiger als auch als Angreifer musste man konzentriert kleine Bewegungen ausführen bzw. darauf reagieren. Das nennt man Verkettungen ab dem vierten Dan – auch wenn dieser Begriff nicht fiel. Am zweiten Tag wurde das Gelernte in ähnlicher Weise auf den oft ausgeführten Faustschlag von vorne umgesetzt.
Alle Teilnehmer waren sehr fasziniert von dem Gezeigten und trainierten eifrig. Am Ende der zwei Tage betonte Meister Sell aber erneut, wie wichtig die Tradition und die Grundformen zum Erlernen seien und jeder selbst für sich entscheiden müsse, ob er irgendwann lieber den Schwerpunkt bei der traditionellen bzw. didaktisch guten Ausführung setzen möchte oder ein wenig in die praktische Anwendbarkeit in der heutigen Zeit gehen will. Sowohl ihm als auch den Teilnehmern haben die beiden Tage viel Freude bereitet.

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Hessischer Landestrainer zu Gast in Ostholstein

Bundeslehrgang mit Dr. Hans-Peter Vietze, 7. Dan, in Malente

Mit rund 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich an diesem grauen und ungemütlichen Dezembertag in hohen Norden gewagt hatten, war die Matte sehr gut gefüllt. Hans-Peter und seine Frau Gerlind hatten bei ihrer Anreise aus Hessen nach Bad Malente zwar mit einem Zugausfall zu kämpfen, kamen aber gut gelaunt und voller Tatendrang bei uns an.

Thema des Lehrgangs war Kote-Mawashi, Tekubi-Osae sowie Verkettungen. Wir waren also alle ordentlich gespannt. Am Sonnabendnachmittag ging es los und Hans-Peter machte uns mit dem traditionellen japanischen Aufwärmtraining vertraut. Neben wohltuenden Bewegungsformen, die u.a. den Kreislauf anregten, erkannte ich das vielen vertraute „Rudern“ wieder. Aber auch andere Übungen zum Sammeln und Stärken des Ki stießen bei allen auf Interesse. Hans-Peters Aufwärmen war mehr als bloßes Krafttraining, sondern verzahnte das „Aufwecken“ und Aufwärmen des Körpers und aller Sinne mit den folgenden Aikidotechniken.

Beim Aufbau der folgenden Trainings merkte man, dass Hans-Peter ein wirklich toller Aikidomeister ist, der durch eine hohe Präsenz auf der Matte und durch überzeugende, klare Techniken, die immer auch einen Sinn ergeben, besticht. Es wurde aber auch sehr deutlich, dass er ein sehr erfahrener Lehrer ist. Der Aufbau des ganzen Lehrgangs und der einzelnen Trainings war durchdacht und logisch, so dass alle Futter bekamen, immer gut mitkamen, Zeit genug zum intensiven Üben blieb und auch ein Braungurt nicht überfordert war. Das muss man erst mal hinbekommen- und dann noch beim Thema Verkettungen.

Darauf war ich besonders gespannt, da ich die grade für die Prüfung ausführlich geübt hatte. Hans-Peter brachte neben diversen Technikkombinationen, die mir neu waren, aber auch hochinteressante neue Denkansätze mit, die zu spannenden Varianten führten. So betonte er zum Beispiel, dass man bei der Kombination zweier Shiho-Nage (bei wechselnder Rolle) an verschiedenen Stellen die Führung übernehmen könne. So probierten wir aus. Das so erarbeitete blieb denn auch besonders gut hängen.

Neben den auf dem Programm stehenden Bodentechniken blieb mir aber besonders auch die Arbeit mit dem Stab im Gedächtnis. Anstatt gleich mit Techniken loszulegen, hatten wir erst mal die Gelegenheit uns mit dem Übungsgerät vertrauter zu machen. Neben den bekannten oder auch noch unbekannten Gymnastikübungen mit Stab, bei denen sich einige noch etwas verknoteten, übten wir Schläge und Abwehren in den zwei unteren Angriffsbereichen (Chudan und Gedan). Das machte Lärm, aber auch sehr viel Spaß! Man lernte übrigens auch sehr praktisch einiges über Ma-Ai, denn so ein Holzstab ist hart und tut weh. Auch traditionelle Koordinierungsübungen mit Schlägen in acht Richtungen hielten unsere Hirnzellen auf Trab. So waren wir ideal vorgeknetet um dann eine breite Palette an Techniken mit oder gegen den Stab auszuführen. Besonders gut hat mir ein geworfener Ikkyo gefallen, wo man ein großes Rad beschreibt und Uke wunderbar in den Raum fällt.

So abwechslungsreich wie das Training war, so spannend und anregend waren die Gespräche am Abend im Kaminzimmer. In großer Runde hatten wir uns dort als Selbstversorger zusammengesetzt. Jeder steuerte etwas bei und wir hatten Gelegenheit uns mit Freunden, die auch von etwas weiter her (z.B. Niedersachsen) angereist waren, zu unterhalten.

Die Zeit ging so schnell vorbei. Ich habe mich richtig gut bewegt und war aber trotzdem nicht total kaputt nach dem Lehrgang, sondern beschwingt und hochmotiviert. Ich freue mich schon auf den nächsten Lehrgang mit Hans-Peter und sage im Namen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer:
Vielen Dank und bis bald!

Frauke Drewitz, Sachbearbeiterin für Öffentlichkeitsarbeit des AVSH

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Landeslehrgang mit Karl Köppel, 8. Dan, in Niedernhausen

Mehr als 30 Aikidoka aller Altersgruppen aus Hessen und Bayern, vom Anfänger bis zum 5. Dan, trafen sich am Samstag, dem 23.11. und Sonntag, dem 24.11. in der Sporthalle der Theißtalschule zum Aikido-Landeslehrgang unter der Leitung von Meister Karl Köppel, 8. Dan, einem der beiden  höchsten Danträger das Deutschen Aikido-Bundes. Karl Köppel hat als Bundestrainer und Leiter der Technischen Kommission des Deutsche Aikido Bundes das Aikido in den letzten Jahrzehnten maßgeblich beeinflusst und gestaltet. Und es gibt kaum einen Meister, der nicht in Karl Köppels Trainings den letzten Schliff für seine Prüfung erworben hat. Nach straffem Aufwärmprogramm standen am Samstag Techniken im Mittelpunkt, die die meisten Teilnehmer  im heimatlichen Dojo schon mal geübt hatten – allerdings nicht so.

Karl Köppel kam es darauf an, zu zeigen, dass es auch andere Wege gibt die Techniken auszuführen und unterstützte dies durch Hilfsmittel wie kleine Stöcke und Seile, durch die die Bewegungsabläufe deutlicher wurden. Am Sonntagvormittag wurden schon zum Aufwärmen die Jos ausgepackt.  Es folgten Partnerübungen zur Abwehr von Schlägen mit dem Jo. Im Mittelpunkt der folgenden Trainingseinheit standen eine Bewegungsfolge aus einer Schwert-Kata und die Verteidigung gegen Messerangriffe. 

Nach dem Mattenabbau und gestärkt durch Kleinigkeiten vom Buffet machten sich die Teilnehmer/innen zufrieden und voller neuer Ideen auf den Heimweg. Es gibt im Aikido keine Wettkämpfe. Stattdessen geben Lehrgänge wie dieser die Möglichkeit, andere Meister und deren Aikido kennen zu lernen und mit Gleichgesinnten aus anderen Vereinen zu trainieren. Nicht zuletzt sind damit auch Anregungen für die eigene Weiterentwicklung  erbunden. Für alle Teilnehmer/innen, besonders für die Kinder und Jugendlichen, die zum ersten Mal dabei waren, war dieser Lehrgang ein ganz  besonderes Erlebnis.

Bernhard Retzbach

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